Erzbischöfliche Visitation - Festgottesdienst
- Martina Pfandl
- 26. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Jan.
Jänner 2025

Bei leichtem Nieselregen empfing Bad Häring Erzbischof Dr. Franz Lackner auf dem Dorfplatz, wo ihn Herr Pfarrer Stefan Schantl und Herr Bürgermeister Hermann Ritzer herzlich in unserer Pfarre und zum ortsüblichen Empfang begrüßten. Sehr würdig leitete Dominik Höck als stellvertretender Feuerwehrkommandant diese Begrüßung mit den Traditionsvereinen. Nach einem musikalischen Empfang durch die KMK erfolgte die Abschreitung der Vereine und danach ertönte die Ehrensalve der Schützenkompanie. Anschließend spielte die KMK Bad Häring die Landeshymne. Unter ihren Marschklängen erfolgte danach der Einzug in die Pfarrkirche zum Festgottesdienst. Es war Bibelsonntag - wie in den vergangenen Jahren waren passende Kyriegedanken und Fürbitten vorbereitet, um an die Kraft des Wortes Gottes zu erinnern, und zwei der ältesten Ministranten durften sie lesen. In seiner Predigt ging Herr Erzbischof Franz Lackner auf diesen Themensonntag ein. Zuerst lenkte er die Aufmerksamkeit auf den Beginn der Evangelienstelle. Der Evangelist Lukas, der kein Apostel war, stützte sich bei seinen Schriften auf sehr viele Zeugenaussagen. Heute verschwindet der Glaube an das, was damals geschehen ist, immer weniger Menschen glauben an die Auferstehung Jesu, obwohl sie von vielen Zeitzeugen bestätigt wurde, während anderes bei viel weniger Bestätigungen einfach für wahr angenommen wird. Und weiter führte er aus, dass die Bibel eine Schrift ist, mit der man sich immer wieder beschäftigen soll, oft genügt es, nur einen einzigen Satz zu betrachten. Er legte uns seine Betrachtungen zu Jesus Satz "Er hat mich gesandt, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe!" aus. Gnade ist ein Geschenk Gottes, das unerwartet zu mir kommt, eine unerwartet Bestärkung, die meinen Weg lenkt oder in schwierigen Situationen Kraft schenkt, wie auch dem heiligen Paulus, der immer einen Stachel in sich fühlte, doch Gott nahm ihn nicht weg, sondern schenkte ihm die Gnade, damit zurechtzukommen. Das heilige Jahr, das Papst Franziskus ausgerufen hat, ist ebenfalls ein Gnadenjahr. Es gilt aufmerksam zu sein, welche Gnaden Gott uns schenkt - die Gnade der Berufung in den Dienst Gottes zum Beispiel oder die Gnade der Liebe, einer Liebe, die mit den Jahren wächst und reift. Wir leben in einer Zeit, in der wir dazu beeinflusst werden, aus eigener Kraft und eigenem Denken unsere Ziele zu erreichen, und wir erwarten ständige Verbesserungen. Letzteres wird in den Wohlstandsländern bald kaum mehr möglich sein. Die Dankbarkeit, einfach zu sein und von Gott geliebt zu sein, sein Geschöpf zu sein, geht verloren. Jesus weinte einst über die Stadt Jerusalem, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkannte. Was würde er heute bei uns sehen und fühlen? Eine Besinnung auf unseren Ursprung und unser Ziel täte unserer Gesellschaft gut. Dazu möchte die Kirche, die so viel kritisiert wird, nicht Lehrmeisterin spielen, sondern Orientierung geben.
Nach der festlichen Eucharistiefeier richtete der Herr Erzbischof viele Dankesworte an die Feiergemeinde: an Herrn Pfarrer Stefan Schantl, an Herrn Diakon Franz Reinhartshuber, an die Gemeinde und an die Vereine für den würdigen Empfang, an den Johanneschor für die so schöne musikalische Gestaltung der Messe, an alle, die im Hintergrund ihren Dienst tun, und an die vielen Ministranten. Diese durften sich darüber freuen, dass er sie als Champions League bezeichnete und sie für domfähig erklärte - einmal im Salzburger Dom zu ministrieren wäre wirklich schön.
Wegen des stärker gewordenen Regens fand das abschließende Totengedenken in der Kirche statt.
Nach dem Te Deum erfolgte der feierliche Auszug und zwei Ministranten verteilten Bibelsprüche an die Mitfeiernden.
Den Abschluss des Visitationstages bildete das gemeinsame Mittagessen mit dem Herrn Erzbischof im Gasthof Schermer - Ehrengäste und der Pfarrgemeinderat waren dazu eingeladen. Die Vereine durften auf Einladung von Pfarre und Gemeinde diesen Festtag im Gasthof Franziskibad ausklingen lassen, was gerne angenommen wurde. Möge der Besuch des Herrn Erzbischofs unsere Pfarre stärken, uns Halt und Orientierung geben - im Sehen des schwindenden Glaubens und im treuen Weitergehen auf Gottes Weg sowie im Festhalten an seinem Wort.
Fotos von der Begrüßung und vom Einzug in die Pfarrkirche
Fotos vom Festgottesdienst
Fotos vom gemeinsamen Essen
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