Osternacht
- Martina Pfandl
- 26. März 2016
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26. März 2016

Anstelle der Glocken rufen die Ministranten mit den Ratschen zum Kirchgang, während vor dem Gotteshaus bereits das Feuer brennt, um zum Osterfeuer zu werden.
Die Feier der Osternacht wird mit der Lichtfeier eröffnet. Auf dem Kirchvorplatz segnet der Herr Pfarrer das Osterfeuer und bereitet die neue Osterkerze. Danach wird die Kerze entzündet. Mit dreimaligem Ruf "Christus, das Licht" führt er in der dunklen Kirche die Prozession in den Altarraum an, wo die Kerze beweihräuchert wird. Danach singt der Herr Pfarrer das Exsultet, das große Loblied der Osternacht.
Darauf folgt die Wortgottesfeier. Es ist ein schöner Brauch des Dankes an die Lektoren, dass jedes Jahr dieselben Frauen und Männer die Lesungen vortragen.
Nach der feierlichen Verkündigung der Auferstehungsbotschaft erläuterte Herr Pfarrer Rainer Hangler die Liturgie der Osternacht. Das Licht der zu Beginn geweihten Osterkerze als Symbol für den auferstandenen Christus lässt das Alte Testament neu verstehen. Das Exsultet ist Lob und Dank für die Erlösung, die Jesus nach dem Fall Adams schenkt - selbst dessen Schuld wird glücklich gepriesen. Es lädt zur Freude ein, weil Christus die Fesseln des Todes gesprengt hat. Die drei Lesungstexte aus dem AT weisen auf die Schönheit der Schöpfung hin, auf die Rettung aus Ägypten und den Durchzug durch das Schilfmeer und auf das neue Jerusalem. Nach diesen drei Lesungen kleidet sich der Priester um: Trug er vorher die Stola gerade, so kreuzt er sie nun und bekleidet sich mit der Kasel. So wird er vom alttestamentlichen Opferpriester zum Priester des Neuen Bundes. Im dunklen Altarraum werden unterdessen die Kerzen angezündet und die Lichter eingeschaltet. Bei strahlender Helligkeit erklingt das "Gloria", die Orgel setzt ein und die Glocken läuten wieder, nachdem sie seit dem Letzten Abendmahl geschwiegen haben. Anschließend wird in der Lesung aus dem Römerbrief deutlich, dass wir durch die Taufe zu neuen Menschen in Christus wurden. Die Würde der Taufe soll uns stets bewusst sein - die Tauffeier in der Osternacht hilft dabei.
Nach der Allerheiligenlitanei wird das Taufwasser geweiht. Bei diesem besonderen Ritus wird die geweihte Osterkerze dreimal in das Wasser gesenkt, wobei der Priester spricht: "Durch deinen geliebten Sohn steige herab die Kraft des Heiligen Geistes." Nach dem Taufversprechen dürfen sich die Ministranten mit dem Weihwasser bekreuzigen und anschließend besprengt der Herr Pfarrer die Gottesdienstbesucher.
In der Eucharistiefeier werden Tod und Auferstehung Christi noch einmal vergegenwärtigt. Mit dem Absenken eines kleinen Teiles der konsekrierten Hostie in den Wein, um sich mit ihm zu verbinden, wir die Auferstehung ausdrückt.
In den Schlussworten bedankte sich Herr Pfarrer Rainer Hangler beim Kirchenchor unter der Leitung von Sabine Fischl-Promitzer für die feierliche musikalische Gestaltung der Osternachtfeier, ebenso bei allen Männern und Frauen, die sich um die Reinigung der Kirche und den schönen Schmuck kümmern, und schließlich bei den Ministranten, die stets in großer Zahl mitfeiern und ihre Dienste tun - der größte Dank war dabei an Herrn PA Franz Reinhartshuber gerichtet, der als das Herz der großen Ministrantenschar die Buben und Mädchen in vielen gemeinsamen Stunden zum würdigen Altardienst motiviert.
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